Tunesien-Reise des Weltkongresses des Abchasisch Abasinisischen Volkes

 

Vom 11. bis 18.10.2007 besuchte eine abchasische Delegation, geleitet vom Vorsitzenden des Weltkongresses des Abchasisch Abasinisischen Volkes, die abchasisch-abasinische Diaspora in Tunesien anlässlich des 185. Geburtstag des nahmaften Politikers und Staatsmannes Tunesiens abchasischer Herkunft Hayreddin Pascha.

 

Die abchasische Delegation besuchte die Städte Monastir, Hammamet, Nabeul, Kayruan, alte Karthago so wie die Hauptstadt des Landes, Tunis und besichtigte Sehenswürdigkeiten des Landes, die mit dem Namen des Hauptes der Regierung Tunesiens (1856) Hayreddin Pascha verbunden sind.

 

"Die Delegation besuchte unter anderem die von Hayreddin Pascha gegründeten Museum der Militärgeschichte Tunesiens, die Universität As-Situna und Lyzeum Sadykkia, das Museum der Stadt Tunis im ehemaligen Palast Hayreddin Paschas, das berühmte Museum "Bardo" und andere Sehenswürdigkeiten.

 

Der Direktor des Lyzeums Sadykkia Habib Hazgi schenkte der abchasischen Delegation eine Ausgabe in zwei Bänden über das Leben und Tätigkeit Hayreddin Paschas.

 

Wie Hayreddin Pascha in seinen Erinnerungen schrieb, kamen seine Vorfahren aus der Siedlung Bambora (Dorf Lychny, Abchasien).

 

Der renommierte abchasische Historiker Georgij Dsidsaria, der sich für die Tätigkeit Hayreddin Paschas interessierte, schrieb in seiner Monographie "Die Formierung der vorrevolutionären abchasischen Intelligenz" (1979): "Im Jahr 1835 wurde er (Hayreddin Pascha - "Apsnypress") zusammen mit seinen zwei minderjährigen Brüdern auf dem Sklavenmarkt in Istanbul verkauft. Nachdem er  seine Ausbildung in Istanbul, Tunis und Paris bekam, wurde Hayreddin Pascha ein hervorragender tunesischer Aufklärer und Staatsmann..."

 

Nach Dsidsarias Vermutung, war der abchasische Familienname von Hayreddin Pascha "Nanba". Ausser Georgij Dsidsaria schrieben über Hayreddin Pascha, Historiker Ruslan Guaschba und Schriftsteller Dschuma Ahüba. In den letzten zehn Jahren beschäftigt sich der Schriftsteller und Historiker Denis Tschatschchalia mit der Erforschung des Lebens und der Tätigkeit Hayreddin Paschas. Nach seiner Meinung, gehörten die Vorfahren von Hayreddin Pascha zu dem Familiennamen Lasch oder Lysch, heute Lyschba.

 

Hayreddin Pascha war Haupt der Regierung Tunesiens (1856), Grossvesir des Osmanischen Reiches (1879). Er war Autor der tunesischen Verfassung (1861), führte eine Reihe von Reformen auf dem Gebiet der Ökonomie, Bildung und Kultur durch.

 

"Denis Tschatschchalia schreibt einen Artikel über das Leben und die Tätigkeit Hayreddin Paschas. In nächster Zeit wird er in Abchasien, Tunesien und der Türkei veröffentlicht".

 

Nach ihrer Information, konnte sich die abchasische Delegation in Tunesien mit einem entfernten Verwandten Hayreddin Paschas namens Ahmet Dschaluj treffen. Er erzählte viel Interessantes aus dem Lebenslauf Hayreddin Paschas. Leider konnte sich die Delegation nicht mit dem direkten Nachkommen Hayreddin Paschas treffen, weil er zu dieser Zeit dienstlich in Deutschland weilte. Der Mitglied der Delegation Adgur Lyschba lud die Nachkommen Hayreddin Paschas nach Abchasien ein.

 

In Tunesien wurde die abchasische Delegation vom Botschafter Russlands Andrej Poljakov empfangen. Er hat versprochen, der Veröffentlichung des Artikels von Denis Tschatschchalia über  Hayreddin Pascha in angesehensten Periodika Tunesiens auf Französisch, Arabisch und Englisch Beistand zu leisten.

 

Heute leben in Tunesien 14 Familien Namens Abaza. "Wir haben es geschafft, uns mit ihnen in Verbindung zu setzen. Einige von ihnen wissen, dass ihre Vorfahren  ursprünglich kaukasischer Herkunft sind, die anderen denken, dass sie aus der Türkei kommen", - erzählte die Journalistin des abchasischen Fernsehens und Teilnehmerin der Delegation Ekaterina Bebia.

 

Die abchasische Delegation lernte auch den  tunesischen Maler Turkiya kennen, deren Meinung nach, seine Vorfahren auch aus dem Kaukasus in die Türkei kamen. Er selbst kam mit zwei Brüdern aus der Türkei nach Tunesien. Laut Bebia, kennt der Maler den genauen Namen seiner Vorfahren leider nicht.

 

Der Präsident des Weltkongresses des Abchasisch-Abasinischen Volkes, Haupt der Delegation, Akademiemitglied Prof. Taras Schamba beabsichtigt, die Kontakte mit der Diaspora in Nordafrika zu vertiefen. Diana Dschopua und ihre Tochter, die in Tunis leben, werden ihn dabei unterstützen.

 

Die Reise organisierte der Leiter der Moskauer Reisegesellschaft "Akwa-Abaza", Schriftsteller und Historiker Denis Tschatschchalia.

 

Mitglied der Delegation, Vorsitzende der Partei der ökonomischen Entwicklung Abchasiens Beslan Butba, übergab auf Bitte des Direktors des Lyzeums Sadykkia Habib Hazgi der Abchasischen Nationalen Papaskir-Bibliothek die Ausgabe über das Leben und die Tätigkeit Hayreddin Paschas in zwei Bänden.

 

Zum 185. Geburtstag Hayreddin Paschas - des hervorragenden Vertreters der abchasischen Diaspora - wird B. Butba mit der Übersetzung dieses Werkes aus dem Arabischen die Erhaltung der nationalen Kultur unterstützen.

 

Übersetzung aus dem Russischen  - Dr.Philolog. Ch.Amitschba